Lebe deine Vision !

Schritt für Schritt dem Plan folgen.

Im Winter 2015 hatte ich meine Vision vom neuen Leben im "Kasten".

Webdesigner

Damit begannen auch die neuen Fragen auf ihre Antworten zu pochen.

Ich war natürlich skeptisch.

Die Ausgangslage.

Langzeitarbeitslos, immer noch krankgeschrieben, über 55 Jahre, Diagnose Depression.

Welcher Arbeitgeber hat so viel Toleranz oder Mitgefühl oder Vertrauen?

Eigene Zweifel kamen noch oben drauf. Mittellos, kaum Konzentrationsfähig, Leistungsdruck geht nicht mehr.

Nun denn, dachte ich. Vision ist Vision und wenn sie aus der Seele, dem Herzen also von Innen her da ist,
dann geht es!

Vorsichtig begann ich meine aktuellen Fähigkeiten zu prüfen.

Der erste Schritt bestand darin, mir einen Überblick zu verschaffen, wie heute "Programmierung fürs Web" läuft. Vorkenntnisse hatte ich schon. Doch das war lange her.

Axel Pratzner mit seinem HTML-Kurs Angebot war meine Wahl.

Ich bestellte nach und nach alle DVD-Kurse, arbeitete sie und den Online Kurs durch.

Vollständig verwundert über mich wurde mir klar, dass es heute viel einfacher ist als früher.

Einfach bedeutet nicht übersichtlicher oder man braucht sein Handwerk nicht zu lernen.

Ich bin begeistert und es folgte der nächste Schritt.

Die Entscheidung ein Fernstudium zu beginnen war noch leicht.

Mit der Studiengemeinschaft Darmstadt hatte ich schon Erfahrung.

Gleich nach der Wende absolvierte ich einen BWL-Lehrgang. So konnte ich als Buchhalter weiter im Betrieb arbeiten.

Ich wählte für mich den Kurs 415 (Aufbaukurs zum Webdesigner) aus.

Er ist Zertifiziert und hat viele Bescheinigungen zur Förderung der Kosten.

Ich erfragte Alle angegebenen Möglichkeiten. Nur Absagen.

Am Ende nehme doch die mtl. Rate aus meinem "Bestand" (409,-), wie mir das "Job-Center" geraten hat.

Im Februar 2016 ging es los. Und es geht bis heute leicht.

Selbstdisziplin, weitermachen ist mein schwacher Punkt, dem ich viel Aufmerksamkeit gebe.

~ ~ ~

Hier nun die Links zu meiner "01 Bildungsfamilie".

↗ Axel Pratzner • www.html-seminar.de

↗ Fernstudium bei der SGD – Deutschlands führende Fernschule

Und viele Weitere... im Netz, die ihre Fähigkeiten gerne miteinander teilen.

Mit einem großen Dank an jeden Unterstützer.

Wir schreiben das Jahr 2017 und es ist November.

Mein 58. Geburtstag liegt zwei Wochen hinter mir. Ich habe großen Respekt vor diesem neuen Lebensjahr.
Im 9. Jahr meines persönlichen Zyklus steht der Mensch im Fokus. Der freie Wille, selber entscheiden ohne die liebgewordene Führung der Seele mit dem gefundenen Kompass. Einfach in mich schauen und hören was die innere Stimme für heute mir sagen möchte, was die Seele vorbereitet hat reicht nicht mehr. Die tiefgründigen Erfahrungen der zurückliegenden 8 Jahre stellen sich als Prüfungsaufgaben für den Alltag. Klarheit, wo stehe ich, was ist für mich wichtig, für mich sorgen, das alles und mehr sind die neuen Themen, in denen sich Selbstverantwortung ausleben möchte.
Fast 10 Tage habe ich mir Zeit genommen das Jahr 2017/2018 in seinem Wesen auf mich bezogen zu erspüren.
Viel Neues ist nicht dabei heraus gekommen. Das Meiste bleibt beständig, wird weiter beackert.
Mein Körper ist mir näher gekommen. Vielmehr ist mir klar geworden, wie ich ihn geschunden habe und zum Teil noch unter seinem Wert behandle. Gute Vorbilder in meinem Freundeskreis helfen mir bei der Orientierung.

Die Depression ist auf die Kompassnadelspitze geschrumpft. Im Mai war nach so vielen Warten und alleingelassen sein die Verhandlung gegen die Rentenversicherung (fast drei Jahre nach Antragstellung auf LTA). Ich konnte zum ersten Mal in meinem Leben Kumpanei in Realzeit erleben. Ein sehr junger noch aufstrebender Richter und eine alte Anwältin der RV protzten mit ihrem Wissen über die Gesetze. Erst nach über 30 Minuten Verhandlung fiel von mir das Wort Depression. Keinen hat mein Zustand, mein weiteres Arbeitsleben interessiert. Das gäbe wohl eher Zweifel an der Ablehnung meines Wunsches nach einer Umschulung zum Webdesigner im Berufsförderungswerk in Berlin - Mühlenbeck. (https://www.bfw-berlin-brandenburg.de/standorte-berlin-und-muhlenbeck.html)


Zusammengefasst muss ich nach drei Jahren sagen.
Ich glaube, ich hatte nie eine Chance die Umschulung gefördert zu bekommen.


Dennoch hat die mich vertretende Anwaltskanzlei Widerspruch zum ablehnenden Urteil eingelegt.
Weitere Monate vergingen. Das Gericht fordert mich erneut auf mich einem Gutachter in Berlin zu stellen. Der Termin ist im Januar 2018. Wenn das Gutachten das Gericht erreicht hat, sind erneut Monate vergangen. Es ist bei dieser Zeitschinderei kaum anzunehmen, dass ich im Juni 2018 meinen Lehrgang in Mühlenbeck beginnen darf.
2017 war ein Platz für mich frei. Ob das 2018 wieder so sein wird weiß keiner.
Jedenfalls könnte meine Ausbildung erst mit 59 Jahren beginnen. Das wird lustig.
Fast fünf Jahre nach Antragstellung sähe dann Hilfe so aus.
Wie gut, dass ich 2016 auf eigene Initiative und Kosten begonnen habe das Handwerk zu erlernen.


Das gebe ich jedem Leser mit. Mach es selber.
Entscheide dich und prüfe, ob es auf deinem Weg liegt.
Dann geht es.
Beginne mit allen Rückschlägen. Halte an deiner Vision fest solange sie für dich stimmt.


Auch wenn die paar Zeilen wie ein Frustschreiben aussehen sind sie Teil meines Heilungsprozesses.
Sie können dem Leser helfen weiter zu machen mit der gefundenen Vision vom eigenen Leben.
Wie stark ungeklärte Verhältnisse dabei aufhalten habe ich selber erlebt. Nach dem abschlägigen Urteil war ich blockiert. Ich konnte vier Monate keine Schule sehen, nichts machen was das Lernen anging. Erst als ich die Unterlagen des Gerichts von den Unterlagen der Schule aus dem Ordner von einander trennte ging es sofort weiter. Bisher habe ich zwar langsam die Studienhefte durchgearbeitet, dennoch nur eine 2 den Rest immer eine 1 erhalten. Auch wenn es nicht so weiter geht mit den guten Noten, ist der Erfolg ein neues Handwerk zu erlernen sichtbar und erreichbar.
Es ist mir heute egal wie Gesetze über Menschenschicksale mit Hilfe von Getreuen Verwaltern entscheiden.


Ich gehe meinen Weg. Finde die Hilfe, die ich jetzt brauche.


Das Jahr 2018

Im Januar war ich wie vom Gericht beauftragt beim GutAchter. Er hat sich mit meiner Geschichte echt viel Zeit gelassen. Zwei ein halb Stunden folgten wir dem Plan, um 33 Seiten in die Ordnung zu bringen. Ich habe mir das Schreiben sorgfältig durchgelesen. Irgendwie verstehe ich nicht wirklich was es bedeutet. Dennoch habe ich ein gutes Gefühl damit. Großen Dank an den GA für seine Hingabe.

Mitte März kam die Einladung vom Gericht. Der Termin war am 17.05.2018. Nach 40 min. zog sich das Gericht zur Beratung zurück. Die Lage war hoffnungslos wie beim ersten Termin. Weitere 20 min. vergingen.

Dann kam die überraschende Wende! Meinem Antrag auf LTA wurde stattgegeben.

Ich konnte es nicht fassen. Innerlich feiernd (Cottbuser machen das so.), fuhr ich zurück. Endgültig kann es losgehen.
Was wird die RV nun tun? Wann, wohin und was wird sie für mich auswählen?

Mein Lehrgang in Mühlenbeck beginnt am 25.06.2018 und ja, es gibt einen Platz dort. Wird es klappen?

Am 18.06.2018 kam von der RV der Bescheid. "Auf ihren Antrag vom 23.03.2015 bewilligen wir Ihnen Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben dem Grunde nach. Um über Art und Umfang von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben entscheiden zu können, ist zunächst ein Beratungsgespräch mit unserem Reha-Berater erforderlich. Dieser wird mit Ihnen Kontakt aufnehmen und einen Gesprächstermin vereinbaren. Wir möchten Sie bereits jetzt bitten, die für dieses erste Gespräch erforderlichen Nachweise über Ihren schulischen und beruflichen Werdegang bereitzuhalten."
Meine Anmerkung: Diese Unterlagen hat die RV seit Jahren und sie waren auch Bestandteil der Verhandlungen.

Am 29.06.2018 - vier Tage nach Beginn meines erwünschten Lehrgangs - kam die Vereinbarung zu einem Beratungsgespräches für den 18.07.2018 in Prenzlau. Ich fühle mich in meinen neu erworbenen Grundwerten aus dem Visionsempfang erschüttert. Es ist wie beim Mensch ärger dich nicht Spiel. Wieder zurück zum Anfang.

Nun ist schon ein Monat nach Lehrgangsbeginn vergangen und ich sitze immer noch zu Hause fest. Wahrscheinlich bin ich gerade der einzige Mensch, der erlebt was geschieht wenn man einem Individuum den Lebenssinn nimmt.
Positiv gesehen kann ich so auch erleben wie wichtig die Vision und deren Auslebung ist.
Eine gute Motivation auf die Zeit im Internat, auf den Lehrgang. Wertschätzung wächst durch danken.
Dennoch erfassen mich die Auswirkungen dieser trägen Bearbeitung, dieser unpersönlichen Art der Arbeit im Umgang mit Hilfe und Unterstützung suchenden Menschen haben auch mich erneut sehr getroffen.
Gut das es Kontakte mit netten Menschen für mich gibt. Sie tragen mich durch den Alltag.
In Gedanken schon täglich einige Stunden im Lehrgang und in der Realität geschieht nichts weiter als das die Tage vergehen. Es erfordert viel Kraft und Hingabe an meiner Vision festzuhalten. Weiter zu machen im festen Glauben darauf es kommt. So ist mir seit dem Urteil keine Bearbeitung meiner selbst finanzierten Ausbildung bei der Studiengemeinschaft Darmstadt mehr möglich. Auch die weitere Arbeit an meinem Projekt "der Mensch in der Zeit" ist festgefahren.

Am 18.07.20018 war ich ganze zwei Stunden und 10 min. im Gespräch mit der Rentenversicherung in Prenzlau.
Die gute Nachricht: Es gelang uns aus der anfänglichen Objektbetrachtung in eine konstruktive Subjekt Ebene für beide Seiten einen guten Konsens zu bewerkstelligen.

Schon am 24.07.2018 erhielt ich die Einladung von der RV zu einer erweiterten Berufsfindung und Arbeitserprobung in Mühlenbeck vom 20.08.2018 bis Ende September 2018.

Auch wenn das noch nicht der Webdesigner Lehrgang ist, geht es weiter.

Es sind noch zwei Tage bevor ich zu der 6 wöchigen "Kennenlernen" - Reise nach Mühlenbeck aufbreche.

Dort ist eine Überprüfung meiner Leistungsfähigkeit für mich vorbereitet. Ich werde meinen Beitrag dazugeben.
Alles ist geordnet. Alle Freundschaften sind benachrichtigt und alle haben mir viel Erfolg mitgegeben. Dennoch bin ich allein auf meinem Weg. Für sie geht das gewohnte Leben seinen Gang. Für mich beginnt ab Montag eine neue Welt. Vollversorgung im Internat. Einordnung in einen vorgegebenen Tagesablauf. Leistung wird erwartet.
Nach über vier Jahren Selbstorganisation ganz sicher eine Herausforderung. Es wird eine schöne Zeit dort. Ich kann mich ausschließlich auf meine Aufgaben konzentrieren. Habe dabei auch noch Freizeit und somit die Gelegenheit mich mit anderen Gleichgesinnten auszutauschen. Ganz nebenbei darf ich mir dort alles genau ansehen. Das ist eine gute Vorbereitung für das nächste Jahr.

Am Samstag wurde ich für meine Reise liebevoll verabschiedet. Ein Rotmilan kreiste lange über mir, so dass ich genügend Zeit hatte einige Fotos von dem Geschehen zu machen. Das schönste habe ich für alle Leser ausgewählt.

Vision